HR und digitale Transformation 2017 in Personalwirtschaft, 11/2017
von Christiane Siemann
Transformation hat das Potenzial eines Reizworts.Nicht nur weil es in den letzten zwei Jahren den HR-Diskurs dominiert, obendrein fehlt ihm die exakteDefinition – was für die Begrifflichkeiten der HR-Terminologie nicht ungewöhnlich ist. Der Fachjargon des Personalmanagements lebt in großen Teilen von der Auslegung und Fantasie der Beteiligten. Nun mussdiese Mehrdeutigkeit nicht unbedingt ein Nachteilsein. Denn anders als in der Juristensprache, die sichauf Normen und fixierte Gesetze bezieht, muss HRauf die Volatilität der Geschäftswelt reagieren undimmer wieder aufs Neue Strategien, Regeln, Spielräume anpassen und entwickeln.
So kommt der Begriff HR-Transformation oder auchUnternehmenstransformation zwar gegenwärtig wie einTerminus technicus daher und doch öffnet er vielfältigen Auslegungen Tür und Tor. Manche Organisationen möchten ihn nur als technologische Umformung
verstanden wissen. Das zeigt sich in Unternehmen mitdigitalen Geschäftsfeldern, die ihre Geschäftsmodelle und Prozesse bereits konsequent digitalisiert haben,wie die HR-Managementberater berichten. AndereFirmen gründen digitale Einheiten wie Labs und Hubs,
um ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Was die HR-Berater jedoch ebenso feststellen: Die Transformation der Führungskultur und des Mindsets derBeschäftigten – also eine originäre Aufgabe von HR –wird viel seltener angepackt. Dort wo sich Unterneh-
men auf den Weg des digitalen Wandels begeben, …